Ein Film über das atemberaubende Leben der
"Ersten Modefotografin unserer Zeit" (Vogue)
Bevor Annie Leibovitz die Rolling Stones ablichtete, und andere große Fotografinnen Geschichte schrieben, gab es Madame d’Ora.
Geboren als Dora Kallmus, stürmt sie das Wien der Jahrhundertwende und später das Paris der Zwischenkriegszeit. Zwischen Wien, Paris und Berlin fotografiert sie Größen wie Gustav Klimt, Josephine Baker und Pablo Picasso. Ikonen der Mode wie Coco Chanel, Elsa Schiaparelli und Cristóbal Balenciaga.
Sie ist eine kreative Ausnahmeerscheinung in einer männlich dominierten Welt. Mit Esprit und Stil setzt sie neue Maßstäbe. Ihre Porträts – von Alma Mahler und Colette bis hin zu Anna Pawlowa und Arthur Schnitzler – sind mehr als bloße Auftragsarbeiten. Sie zeigen Menschen in ihrer Würde, in ihrem Glanz, oft mit einem Augenzwinkern.
Fast fünf Jahrzehnte lang arbeitet Madame D’Ora für die wichtigsten Magazine ihrer Zeit – Vogue, Tatler, Harper's Bazaar. Als Cheffotografin von L’Officiel katalogisiert sie jede Couture-Kollektion – Saison für Saison, für jedes große Modehaus. Balenciaga, ein enger Freund, schicke seine Models direkt vor der Schau in ihr Studio – für Bilder, die um die Welt gehen...?
Ihre Fotos sind elegant, ausdrucksstark – Momentaufnahmen eines kulturellen Umbruchs. Sie geben Zeugnis des Wandels in Gesellschaft, Politik, Mode, Kunst und Kultur, zwischen dem Fin de Siècle, den "wilden Zwanziger Jahren", und der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Und sie sind noch mehr: Ihre Fotos gestalten die Zeit - setzen sie in Szene.
Ihr Werk hört nicht beim Glamour auf. Als die Nazis Paris besetzen, ist sie eine der letzten ausländischen Fotograf:innen mit eigenem Atelier. 1942 muss sie untertauchen, versteckt sich jahrelang in einem französischen Bergdorf.
Nach dem Krieg wandelt sich ihr Blick. Es entsteht eine ihrer stärksten Arbeiten: Eine eindringliche Fotoserie über Geflüchtete, im Auftrag der Vereinten Nationen – kraftvoll, schmerzhaft, hochaktuell.
Madame D’Ora war von kleiner Statur, elegant, voller Energie. Sie liebte Schmuck, schwarze Hüte und Chanel-Kleider – und sie arbeitete bis ins hohe Alter. 1963 stirbt sie einsam und ohne Gedächtnis im österreichischen Ort Frohnleiten.
Jean Cocteau nannte sie „eine zeitlose Frau … beflügelt von den Flügeln des Genies“.
Der Film erzählt die dramatische Lebensgeschichte dieser Ausnahmekünstlerin – vom Glanz der Wiener Moderne über die rebellischen Zwanziger, der nationalsozialistischen Verfolgung bis in die Nachkriegszeit - ein filmisches Porträt über eine Frau, die das 20. Jahrhundert mit ihrem Blick dokumentierte – und gestaltete.
Dokumentation
1 x 90 Min. / 1 x 52 Min. / 2 x 45 Min.
Buch und Regie: Klaus T. Steindl
Produktion: EPO-Film, KREATIVkraft
Sprachversionen: Deutsch, Englisch, Französisch